In geduldiger Kleinarbeit wurden aus Schreiber-Bastelbögen durch Schülerhände ein anschauliches Modell des Kaiserdoms zu Speyer im Maßstab 1:300.
Der Dom zu Speyer ist, nachdem die Abteikirche von Cluny zerstört wurde, die größte romanische Kirche der Welt und seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe.
1024 bis 1030 begann man mit dem Bau unter Kaiser Konrad II. aus dem Geschlecht der Salier. Er wollte die größte Kirche seiner Epoche bauen. Aber erst sein Enkel Heinrich IV. ließ ab 1061 den Bau grundlegend umgestalten und gab ihm so seine heutige Gestalt.
In der Krypta (Unterkirche) des Doms ruhen die Gebeine von vier Kaisern, drei Kaiserinnen und Königen aus den Häusern Habsburg, Staufen und Nassau. Sie ist damit die größte mittelalterliche Grablege auf deutschem Boden.
Der Dom von Speyer wurde im Laufe seiner langen Geschichte oft stark zerstört und wieder hergestellt. Dennoch wirkt diese Kirche durch ihre Größe, die Klarheit ihrer Architektur, die Schönheit ihrer klaren romanischen Formen. Das Ganze ist von Mathematik durchdrungen. Dies zusammen mit dem Wissen um das Auf und Ab einer fast tausendjährigen Geschichte des Domes wirkt auf seine vielen Besucher tief beeindruckend.
Fraglos ist das aus einem Bastelbogen gebaute kleine Modell hier in der Mathothek mit dem Original kaum zu vergleichen: Doch vermittelt es durch seine Dreidimensionalität eine bessere Vorstellung von ihm als es ein zweidimensionales Foto könnte. Wesentlich dabei ist natürlich, dass das Modell maßstabsgetreu ist. Der Maßstab beträgt 1 : 300, d.h. jede Länge ist im Original 300mal so groß. Umgekehrt bedeutet das, dass eine Länge im Modell nur den 300. Teil der Originallänge beträgt. Das Vierungsquadrat im Original ist 90.000mal (90.000 = 3002) so groß wie das Vierungsquadrat im Modell. Räumlich bedeutet der Maßstab 1 : 300, dass – auf das Volumen bezogen – das Original 9.000.000fach so groß ist wie das Modell (9.000.000 = 3003).