Magnetische Phänomene faszinieren Kinder, aber natürlich auch erwachsene Kinder. Wirkungen, die sichtbar sind, aber zunächst unerklärbar erscheinen, ziehen Aufmerksamkeit, Freude am Experimentieren und suche nach Erklärungen auf sich. So ist es auch in der Mathothek. Es gibt einige Exponate in der Mathothek, bei denen magnetische Kräfte eine Rolle spielen. So beispielsweise diese seltsame Eieruhr. Löst man den Glaskörper von dem Holzboden, nimmt sie hoch, dreht sie um und setzt sie wieder auf den Holzboden, dann beobachtet man, dass sich am Boden der unteren Hälfte eine Art Igel entwickelt.
Statt Sandkörnern rinnen kleine Eisenspäne durch die Verengung. Ein im Boden der Uhr befindlicher Magnet ist die Ursache für diese Erscheinung. Man beobachtet also keinen Zauber, sondern ein interessantes physikalisches Phänomen. Ein Magnet ist ein Körper, der auf andere Körper in seiner Umgebung, die aus ferromagnetischem Material bestehen, z.B. Eisen, Nickel oder Kobalt, eine Wirkung ausübt. An der Ausrichtung der kleinen Eisenspänchen erkennt man die Richtung, in die die Kräfte des Magneten wirken. Die im Ansatz erkennbaren Linien des wachsenden Gebildes nennt man auch die Feldlinien des Magnetfeldes, das der Magnet erzeugt. Den Bereich, den der Magnet beeinflusst, bezeichnet man als (sein) Magnetfeld. Je dichter die Feldlinien sind, umso stärker ist die Wirkung. Feldlinien überkreuzen sich nicht und verlaufen vom Nordpol zum Südpol des Magneten, denn jeder Magnet besitzt zwei Pole.
Die Bezeichnungen Nord- und Südpol stammen vom Kompass, dessen magnetische Nadel nach Norden zeigt. Eigentlich müsste es umgekehrt heißen, denn gleiche Pole zweier Magnete stoßen sich ab, während entgegengesetzte Pole sich anziehen. Das ist auch bei der magnetischen Kompassnadel und dem Magnetfeld der Erde so.
In der Mathothek gibt es noch drei transparente Kästchen, die mehr oder weniger viele Eisenspäne enthalten und nicht zu öffnen sind. Aber mit einem kleinen Stabmagneten lassen sich die Magnetfelder spielend sichtbar machen und verändern, in dem man den Magneten bewegt. Zum Experimentieren befinden sich in der Mathothek auch ein kleiner Hufeisen und Ringmagnet.
Einen Magneten sollte man nicht zu stark erschüttern, weil dann seine magnetische Wirkung verloren gehen kann. Ein Magnet besteht auch aus ferromagnetischem Material und besitzt seine Wirkung nur solange, wie seine Teilchen (Elementarmagnete) geordnet, ausgerichtet sind. Wird diese Ordnung zerstört, verliert er seine magnetische Kraft. Umgekehrt macht man einen ferromagnetischen Körper zu einem Magneten, indem man seine Elementarmagnete mit einem anderen Magneten ordnet.
Es gibt in der Mathothek noch einige Gelegenheiten, um der magnetischen Kraft zu begegnen.
Wieweit reicht das Magnetfeld der Mathothek? Wie verlaufen ihre Feldlinien? Wo sind diese am dichtesten?