Das Haus vom Nikolaus – Das Königsberger Brückenproblem und der Mathematiker Leonard Euler

Tag der offenen Mathothek

Am Samstag, dem 1. Dezember 2018 ist die Mathothek für alle Interessierten wieder von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Eintritt: Nur etwas Begeisterungsfähigkeit, Neugierde und Spieltrieb.

Wer kennt nicht das rhythmische im Takt der Silben von: Das ist das Haus des Ni-ko-laus gezeichnete sehr einfache Wohnhaus des alten Mannes? In ganz alter Zeit, also in der dunklen Vorzeit, konnte man dieses Haus auch in einem Zug versuchen zu zeichnen mit dem Spruch: Wer das nicht kann, be-kommt kein(-en) Mann. Natürlich gibt es da den Grammatikfehler usw. Aus! Erledigt!

In Schulpausen oder bei Entfall tauchten immer mal wieder solche Aufgaben auf, z.B. die kreuzungsfreie Versorgung dreier Häuser mit Strom, Gas und Wasser oder ähnliche Problemstellungen.

An diesem Samstag soll es anhand zahlreicher Exponate in der Mathothek um solche Probleme und ihre Lösung gehen, so auch um die berühmte Fragestellung aus Königsberg im ehemaligen Ostpreußen. Dazu wurde dem berühmten Mathematiker Leonard Euler die Frage gestellt, ob es wohl möglich wäre, auf einem Rundgang genau einmal über jede der Brücken zu gehen und nicht auf einer der Inseln hängen zu bleiben. Warum Euler die Fragenden negativ beschied und vieles mehr können Sie oder kannst Du am Samstag erfahren.

Solche Fragen und Probleme werden in der Mathematik heute zu dem Bereich der Graphentheorie zusammengefasst, behandelt und dargestellt. Dieses Gebiet besitzt ungeheuer viele Anwendungsmöglichkeiten, gerade auch im Zusammenhang mit dem Computer und der Informatik.

Leonhard Euler war in der Schweiz 1707 zur Welt gekommen und wurde zu einem der bedeutendsten und produktivsten Mathematiker. Er lebte viele Jahre am Zarenhof in St. Petersburg im Reich der russischen Zarin Katharina der Großen. Hier starb er 1783.  Der Legende nach durfte am Hof – außer Ihrer Majestät – nur Euler bis zum Mittag schlafen.

Andererseits gibt es rührende Bilder, die Euler mit seinen kleinen Kindern und gleichzeitig an seinem Schreibtisch bei der Arbeit zeigen. Obwohl er später vollständig erblindete, hat er eines seiner wichtigsten Bücher über Algebra seinem Diener diktiert. Die Graphentheorie, die quasi von ihm begründet wurde, ehrte ihn auch dadurch, dass man einen Graphen, der sich in einem Zug zeichnen lässt, als einen Euler’schen Graphen bezeichnet. Der Königsberger Brückenspaziergang ist also nicht eulersch. Aber dafür ist es die Rohbaubesichtigung. Das Nikolaushaus ist ebenfalls kein Eulerkreis, sondern nur ein Eulerweg. Es lässt sich bekanntlich in einem Zug zeichnen, aber Anfang und Ende des Streckenzugs sind verschieden.

Übrigens finden Sie oder findest Du in dem Katalog der Mathothek weitere Artikel zu diesem Thema auf unserer Website: mathothek.de. Dieser Katalog enthält z.Z. knapp 200 Artikel mit Bildern und Texten zu mehr als 200 Exponaten der Mathothek.

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