Tag der offenen Mathothek
Am Samstag, dem 3. November 2018 ist die Mathothek für alle Interessierten wieder von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Eintritt: Nur etwas Begeisterungsfähigkeit, Neugierde und Spieltrieb.
Besonderes Tagesangebot:
- Zählen und Zahlen – So könnte es gewesen sein
- Ägyptische Zahlenschreibweise
- Römische Zahlenschreibweise und das Rechenbrett
- Alphabet und Ziffern – Geheimwissen
- Quipus – geknotete Zahlen bei den Inkas
- Die selbsterklärende Zahlendarstellung der Maya und ihre Erfindung der Null
- Sexagesimalsystem und Keilschrift – Warum die Stunde 60 Minuten hat
- Chinesische Zahlenschreibweise – Fast das Dezimalsystem
- Das Dezimal-, Binär- und andere Positionssysteme – Das Problem mit der Null
Eins, zwei, drei, vier, fünf, viele! Untersuchungen haben gezeigt, dass der Mensch auf einen Blick – ohne zu zählen oder zu ordnen – eine Menge von fünf Dingen als fünf Dinge erfassen kann. Größere Mengen müssen wir Vergleichsmengen zuordnen, z.B. nehmen kleine Kinder ihre zehn Finger zur Hilfe. Die meisten Erwachsenen haben die Menge der natürlichen Zahlen als Vergleichsmenge zur Hand. Hier gibt es noch eine Menge zu erzählen.
Die Menge der natürlichen Zahlen werden in den verschiedenen Sprachen mehr oder weniger verschieden benannt – je nach dem Grad der Verwandtschaft der Sprachen – aber inzwischen weltweit mit den gleichen Symbolen und Systematik dargestellt: dem Dezimalsystem. Dieses gehört mit dem Binärsystem, dem Sexagesimalsystem und vielen anderen zu den Positionssystemen. Für diese Art, das Zahlensystem aufzubauen, ist die Null unerlässlich. Um die Null – ihre Entstehung und Geschichte – gibt es wahnsinnig viel und Spannendes zu erzählen, und zwar sowohl in ihrer Rolle bezüglich den Stellenwertsystemen als auch als Zahl für das “Nichts”
Aber auch die anderen Zahlensysteme, die sich gegen die Überlegenheit des Dezimalsystems nicht behaupten konnten, besitzen ihre Reize und Möglichkeiten. Zwei alte Schreibweisen bzw, Systeme begegnen uns noch in der Gegenwart: das Sexagesimalsystem (=60iger System) aus der Keilschriftzeit und die römischen Ziffern. Mit dem Computer wurde das einfachste Position- oder Stellenwertsystem grundlegend, aber im normalen Alltag nicht relevant. Sehr fremd erscheint uns das Knotensystem der Inkas. Das aber höchst effektiv war, um ein großes Reich zu verwalten.
Für mich ist das Zwanzigersystem der Maya faszinierend: in allen alten Hieroglyphentexten fallen die Zahlen sofort auf und sind für jeden gut zu entschlüsseln und lesbar. Die Maya haben wohl als Erste die Null erfunden.
Natürlich geht es bei diesem Versuch, eine Reihe von kulturellen Glanzleistungen der Menschheit zu erläutern, das Alles anhand von Exponaten der Mathothek begreifbar und lebendig zu machen.
Faszinierend ist auch das Pascal’sche Dreieck, das auf einem ganz einfachen Prinzip beruht, aber erstaunlich viele Geheimnisse über Zahlen enthält.