Modernes Strategiespiel Abalone – Den Gegner vom Brett schieben

Du befindest dich hier:

Abalone ist ein Brett- und Strategiespiel für zwei Spieler, das von den französischen Spieleautoren Michael Lalet und Laurent Lévi 1987 entwickelt wurde und 1988 beim Concours International de Créateurs International de Jeux de Société gewann und in den folgenden Jahren weitere Preise und Auszeichnungen bekam.

Man spielt Abalone auf einem sechseckigen Spielfeld mit 61 Löchern. In der Grundstellung werden von jedem Spieler 14 weiße bzw. schwarze Kugeln am Rand aufgestellt. Anschließend wird zwischen den beiden Spielern ausgelost, wer beginnen darf. Der Gewinner übernimmt die schwarzen Kugeln.

Durch taktisch kluges Verschieben von einer, zwei oder drei der eigenen Kugeln muss versucht werden, gegnerische Kugeln vom Spielfeld zu verdrängen. Hat man sechs gegnerische Kugeln aus dem Spielfeld geworfen, hat man gewonnen.

Jede Kugel kann auf jedes der sechs benachbarten Löcher gezogen werden, wenn es frei ist. Zwei oder drei Kugeln einer Farbe dürfen gemeinsam um ein Loch in der vorgebenen Richtung gezogen werden, wenn das Loch vor der ersten Kugel frei ist. Die gelben Pfeile zeigen Beispiele für mögliche Verschiebungen und Richtungen für Weiß. Dasselbe gilt natürlich auch für die schwarzen Kugeln. Pro Spielzug ist nur eine Bewegung um eine Mulde erlaubt.

Die beiden nächsten Bilder zeigen, wann geschoben werden kann, und zwar an zwei Beispielen für Weiß und einem für Schwarz. Um zwei schwarze Kugeln zu schieben, benötigt Weiß drei und um eine schwarze Kugel zu schieben, benötigt Weiß zwei Kugeln. Mit drei Kugeln einer Farbe (hier schwarz) kann natürlich auch eine einzige Kugel des Gegners geschoben werden:

Das folgende Bild zeigt zwei Beispiele für Stellungen, bei denen nicht geschoben werden darf:

Es ist auch möglich, dass dieses Spiel mit einer gegenseitigen Blockade beendet wird, wie sie auf dem folgenden Bild illustriert wird:

In der Mathothek gibt es viele Glücksspiele, aber vielmehr Strategiespiele. Das erklärt sich aus der großen Nähe der Strategiespiele zu den die Mathematik dominierenden Beweisverfahren. Ein Beweis in der Mathematik finden heißt im Grunde genommen auch „nur“ eine sichere Gewinnstrategie zu formulieren, mit der man sich rückversichert, dass kein anderer je ein Gegenbeispiel, bzw. die Verneinung der Aussage vorlegen kann. So ist auch der 2.600 Jahre alte Beweis von Euklid, dass es keine größte Primzahl geben kann, eine Argumentationsstrategie dafür, dass jedes vorgelegte Beispiel einer größten Primzahl widerlegt werden kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

eins × 4 =