Ein klassisches Tangram ist ein in sieben Teile zerlegtes Quadrat, und zwar in fünf rechtwinklige und gleichschenklige Dreiecke, ein Quadrat und ein Parallelogramm. Es gibt zwei kongruente (=deckungsgleiche) kleinere und zwei größere kongruente Dreiecke. Die beiden großen bedecken das halbe Quadrat, die beiden kleinen sind zusammen so groß wie das mittlere Dreieck. Die Seitenlänge des Quadrats ist so lang wie eine Kathete der kleinen Dreiecke und halb so lang wie die Hypothenuse des mittleren Dreiecks. Das Parallelogram hat einen spitzen Winkel von 45°. Seine längere Seite ist so lang wie die Hypothenuse und seine kürzere so lang wie eine Kathete eines der kleineren Dreiecke. Diese einfachen geometrischen Formen mit dieses mathematischen Beziehungen machen dieses Legespiel so interessant und vielseitig.
Hier noch weitere Exemplare von klassischen Tangrams in der Mathothek:
Mit den sieben Elementen eines klassischen Tangrams lassen sich sowohl weitere geometrische Formen als auch stilisierte Figuren aus der Tier- und Pflanzenwelt usw. legen. Dafür gibt es Anleitungen und Vorlagen, aber der Phantasie und Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. In der Mathothek stehen einige Bücher mit Anleitungen und Anregungen zur Verfügung:
Tangram
Besonders beliebt und verbreitet waren solche Legespiele am Ende des 19. und zu Anfang des 20.Jahrhunderts. Besonders in bürgerlichen Familien nutzte man die freie Zeit für solche intelligente und kreative Unterhaltung, die man alleine oder auch in Gesellschaft. In dieser Zeit ohne Ablenkung durch digitale Medien war nicht nur das Tangram beliebt, sondern auch alle möglichen Knobel- , Gedulds- und Geschicklichkeitsspiele ein breiter Teil der Unterhaltung.
Wann und wo das Tangram entstanden ist und woher der Name kommt, ist nicht sicher bekannt.
Besonders schön und teuer waren Tangrams und ähnliche Legespiele aus Stein von der Firma Anker:
Bei allen diesen Tangram ähnlichen Legespielen geht es – wie beim Tangram auch – darum die Ausgangsfigur wieder herzustellen oder nach Vorlage bzw. Phantasie die verschiedensten Figuren zu legen.
Der Vorrat an Tangram ähnlichen Objekten in der Mathothek ist noch größer. Hier noch weitere Beispiele:
„Das ABC Herz“ besteht aus neun Teilen, aus denen ein Herz, die Buchstaben des ABCs und die Zahlen von 1 bis 9 gelegt werden können. Natürlich können auch hier weitere kreative Formen gebildet werden.
Etwas anders als diese Tangram ähnlichen Legespiele sind das ägyptische und das archimedische „Tangram“, die es auch in der Mathothek gibt.