Wie können wir helfen?
Der Kandidat, der sein Schicksal herausfordern will, darf an einen der beiden Wächter – egal welchen – nur eine Frage stellen und muss dann entscheiden, welches Tor geöffnet werden soll. Erschwerend (?) kommt hinzu, dass einer der Torwächter immer lügt, der andere aber immer die Wahrheit sagt, ohne dass der Kandidat weiß, welcher immer lügt und welcher immer die Wahrheit sagt.
Das hier verbirgt sich hinter den beiden Türen:
Logisch, dass man nicht – wie einst in Rom – dem Löwen zum Fraß dienen, sondern die Kiste voller Edelsteine davontragen möchte!
Welche der vorgeschlagenen Fragen führt nun aber zum Reichtum und lässt Leib und Leben unbeschädigt?
Die Lösung liegt hier nicht in der bairischen Doppelverneinung, die den Zweck hat, das Nein zu verstärken. Wenn jemand immer lügt, d.h. wenn die Aussage A wahr ist, sagt der Lügner immer Nicht-A (Verneinung der Aussage A). Weiß man aber, dass der andere immer und ausnahmslos lügt, dann folgt daraus, dass Nicht-Nicht-A stimmt und das bedeutet A ist wahr. Mit dieser logischen Regel kommt man an die richtige Frage und zur richtigen Antwort.
Ehe Du verzweifelst, versuche es mit A1 und A3. Betrachte jeweils beide Fälle, dass der Kandidat zuerst an den Lügner gerät, bzw. an den Mann mit der Wahrheit. Man muss noch beachten, dass die beiden Wächter sich gut genug kennen und wissen, dass der Kollege immer lügt oder immer wahrheitsgemäß antwortet.
Dieses kuriose Geschichte zeigt, dass es für Schlitzohren günstig ist, Lügen und Wahrheiten zu mischen, weil konsequent die Unwahrheit zu sagen, logisch fast damit dasselbe ist, wie nicht zu lügen.