Die Zahl Sieben: Sieben Kontinente und sieben Weltmeere – Siebengebirge und Siebenbürgen

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Die Zahl Sieben tritt auch in der Erdkunde auf. Neben der Zahl Sieben hat auch die Zahl Fünf eine gewisse magische Bedeutung, die über das Zählen hinausgeht. Sicher spielt hier die Anzahl der Finger an einer Hand und die Zahl der vor der Erfindung des Fernrohrs sichtbaren Planeten (bewegliche Himmelskörper ohne Sonne und Mond) eine grundlegende Rolle. Wie die Sonne und der Mond die fünf schon im Altertum beobachtbaren Planeten vervollständigen, so führt die Addition der Zwei zur heiligen Fünf zur vollkommenen Zahl Sieben.   

Früher, nachdem Amerika und auch Australien entdeckt waren, zählte man fünf Erdteile: Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa. Nach der Entdeckung der Antarktis teilte man Amerika in zwei Kontinente: Nord- und Südamerika. Damit hatte man sieben  Kontinente, also wieder eine „magische Anzahl“.

Alt ist auch die Formulierung der „sieben Weltmeere“. Gar mancher Seeräuber fühlte sich als „Herr der sieben Weltmeere“.

Dabei wurden und werden nicht immer und überall unter den sieben Weltmeeren dieselben Meere verstanden. Natürlich gehören die drei Ozeane immer zu ihnen. Hier eine Auflistung der sieben Weltmeere wie man sie häufig vorfindet:

  • Atlantischer Ozean
  • Indischer Ozean
  • Pazifischer Ozean
  • Arktisches Meer (Nordpolarmeer)
  • Amerikanisches Mittelmeer
  • Australasiatisches Meer
  • Europäisches Mittelmeer

Hier im Zusammenhang mit den Erdteilen und Weltmeeren hat die Bezeichnung sieben den Charakter einer siebenstufigen Rangfolge (sieben Weltwunder, siebenstufige Tonleiter), eine Auswahl von sieben Dingen, die auch das Ganze repräsentiert. Sicher steht hier die Funktion im Vordergrund, die exakte Anzahl der größten Meere der Erde anzugeben. Diese Art der Verwendung der Zahl Sieben kommt in der Geographie auch noch an anderen Stellen vor, so z.B. in den Bezeichnungen „Siebengebirge“ und „Sieben Berge“ (Deutschland), „Siebenbürgen“ (Rumänien) und „Siebenstromland“ (Zentralasien).

Das Siebengebirge am romantischen Rhein besteht im Gegensatz zu seinem Namen aus mehr als sieben Bergen, nämlich ca. 50 Bergen und Anhöhen. Der bekannteste und markanteste Berg ist der Drachenfels. „Sieben“ ist auch hier nicht als Zahlangabe zu verstehen, sondern im Sinne von Ganzheit oder symbolisch für viele. Die sieben bekanntesten Berge des Siebengebirges sind der Oelberg, der Lohrberg, die Löwenburg, der Nonnenstromberg, der Petersberg, die Wolkenburg und der Drachenfels.

Andererseits passt die Zahl Sieben mit ihrer mythischen Herkunft und magischen Aura ausgezeichnet zu einem Gebirge, das bis zum beginnenden 19. Jahrhundert noch als schwer zu durchdringen, unheimlich und als Ort von Sagen und Spukgeschichten galt. Man denkt natürlich unwillkürlich auch an die sieben Zwerge usw.

Auch in der Bezeichnung Siebenbürgen ist die Sieben nicht als Ergebnis eines Zählprozesses gemeint, auch wenn die zahlreichen Burgen in diesem von Angreifern bedrohten Gebiet ein historisches Merkmal sind.

„Sieben Bergen“ ist eine Landschaft in Niedersachsen und die Zahl Sieben hat hier wohl auch dieselbe Bedeutung wie in Siebengebirge.

Das „Siebenstromland“ liegt in Zentralasien. Die Bezeichnung dieser historischen Landschaft rührt von den sieben Hauptströmen her, die es durchfließen. Diese Region gehörte seit der Antike verschiedenen großen Zivilisationen an. Heute gehört sein größter Teil zu Kasachstan. Auch hier meint der Landschaftsname keine exakte Anzahl von Flüssen.

 

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